Silvia
Ehnis
Perez
Duarte
Current proyects
Ultramarine sway
In Koproduktion mit dem tanzhaus nrw entwerfen Silvia Ehnis|TachoTinta drei tanzende Figuren aus Fleisch, Knochen, Metall und Arduinos. Annäherungen an die findigen Kraken, die derzeit einige Fantasien und Innovationen antreiben. Ein erster Schritt in der Beschäftigung mit Generationenperspektiven auf transkulturelle Körperlichkeit.
Die familienfreundliche Premiere ist für Herbst 2023 geplant.
Etwas lauert in den Tiefen des Meeres. Zumindest befürchteten dies Einige. Der imposante Kracken. Zahlreiche Geschichten aus den unterschiedlichsten Kulturen zeugen von der Angst vor dem Unbekannten, der Angst vor dem Beschreiten neuer Wege. Wir schaffen lebende Denkmäler für den findigen Kraken, denn wir haben keine Scheu vor Schiffbrüchen. Wir schaffen einen Zufluchtsort für den Kraken und seine Verbündeten, die derzeit die Phantasie und Innovation in einer Vielzahl von Disziplinen vorantreiben. Wir haben keine Angst vor der Auflösung, vor der Erschütterung und der Möglichkeit der Neuerfindung.
Dieses Tanzprojekt interessiert sich für eine Gegenwart, in der Hunde mit ihren Menschen über Knöpfe sprechen, die voll ist mit Projekten wie Earth Species Project, CETI und DeepSqueak, und in der Apps wie Replika eine weitere Ebene der Empathie in Bezug auf gemeinsame Realitäten hinzufügen. Die kulturübergreifende Interaktion findet schon lange nicht mehr exklusiv zwischen Menschen statt. Dieses Bild verstärkt sich noch, sobald Technologie zum Einsatz kommt. Diese Erweiterung der Interaktion auf nichtmenschliche Akteure wie Tiere oder Maschinen bringt nicht nur die Bedeutung der Transkulturalität ins Wanken, sondern auch Konzepte von Lebendigkeit, Körperlichkeit oder Performance.
Diese gerissene Kreatur versteckt sich in den Weiten des Unbekannten, mit einer Intelligenz, die in früheren Zeiten als Bedrohung empfunden wurde. Der Kraken ist die vielhändige Kreatur, die das Machtspiel zwischen Zentrum und Peripherie in einem anderen Verhältnis repräsentiert. Seine Symbolik nährt die Vorstellungskraft über soziale Dynamiken und Alternativen zu unserem Weltbild in einem breiten Spektrum. Sie stehen für die Angst vor dem Unbekannten, der Furcht vor neuen Wegen; lauern unter der Oberfläche des Wassers. Es gibt zahlreiche Erzählungen, in denen Kraken als Bösewichte dargestellt werden, von mythologischen Geschichten aus verschiedenen Regionen der Welt bis hin zu Figuren der Gegenwart. Der Kraken wird immer wieder als Bedrohung für die menschliche Existenz und als Verursacher verheerender Schiffbrüche dargestellt.
Und nun sind wir gemeinsam in diesem Wrack. Teile unserer Welt sind um uns herum verstreut, schweben und zerfallen langsam. Nun können wir endlich die Art und Weise, wie wir diese Kreatur wahrnehmen, ändern. Vielleicht können wir die Krake jetzt aus einer anderen Perspektive betrachten, die Wachsamkeit ablegen und ihren Vorschlag einer anderen ästhetischen Perspektive auf diese neue Welt, in der wir uns befinden, akzeptieren.
Vielleicht verstehen wir langsam, was Donna Haraway mit ihrem Konzept des „tentakelhaften Denkens“ meinte, vielleicht befreien wir den heteronormativen menschlichen Körper aus seiner tyrannischen Rolle, und wir tun dasselbe mit den Gesellschaften, die nach seiner Ähnlichkeit aufgebaut sind.
Research with 370 joints

Motors, joints, muscles, codes, cables, the body, and an Arduino-based suit. A suggestion to invest time in building and testing the aesthetic and performative quality of combining two types of understanding and experiencing movement and vitality from a choreographic and mechatronic perspective. Programming, crafting, and dancing come together to find out answers to open questions about the emergence through movement.
Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm DIS-TANZEN des Dachverband Tanz Deutschland. 2023

